Pferdegesundheit

Quarantäne sollte der Standard sein


Bereits in der Antike wussten die Menschen, dass durch die Isolierung von kranken oder krankheitsverdächtigen Personen Seuchenausbrüchen entgegengewirkt werden konnte und im Mittelalter durften Seeleute bei Seuchenverdacht erst nach einer längeren Beobachtungszeit ihre Schiffe verlassen.

Die Quarantäne ist eine hochwirksame Maßnahme, um die Ansteckung durch Infekti-onserreger zu unterbinden. Auch die Pferdewelt bedrohen diverse Krankheitserreger. Insbesondere Druseausbrüche sind in den letzten Jahren in Deutschland und den Nachbarländern vermehrt aufgetreten. Influenza- und Herpes-Viren führen trotz der Möglichkeit, dagegen zu impfen, immer wieder zu Erkrankungsfällen mit teilweise gravierenden Verläufen.

Neben der Verschleppung der Erreger über sogenannte Vektoren stellt der direkte Kontakt von Pferd zu Pferd das größte Infektionsrisiko dar.
Ein Problem ist die Tatsache, dass Träger von Infektionserregern unerkannt bleiben können. Zum einen können Krankheitserreger bereits in der Inkubationszeit, in der das infizierte Pferd noch keine Krankheitserscheinungen zeigt, ausgeschieden werden, zum andern ist es insbesondere bei der Druse möglich, dass Pferde, die die Erkrankung überstanden haben, unerkannt Erreger ausscheiden und andere anstecken.

Häufig ist der Ausbruch einer Infektionskrankheit in Pferdeställen darauf zurückzuführen, dass ein neues Pferd in den Bestand gekommen ist.
Pferde, die neu in einen Bestand kommen, sollten keinesfalls unmittelbar nach der Ankunft direkten Kontakt zu Bestandspferden haben, sondern eine separierte Box eventuell mit Kontakt zu nur einem weiteren Pferd beziehen. Falls die Einrichtung einer Quarantänebox gar nicht möglich ist, sollte eine Box bezogen werden, die möglichst wenig Kontakt erlaubt und die z.B. durch Folien abgeschirmt wird.
In dieser zwei- bis besser dreiwöchigen Quarantäne kann der Neuankömmling genau beobachtet und auf etwaige Krankheitssymptome untersucht werden. Der Neuankömmling sollte nach den Stammgästen gefüttert und versorgt werden, um eine mögliche Verschleppung durch Kleidung oder Gebrauchsgegenstände zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen zum Infektionsschutz sowie Impfungen oder tierärztliche Ge-sundheitszeugnisse sind selbstverständlich dennoch sinnvoll.

Dr. Klaus Banzhaf
Pferdegesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg

 

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