Pferdezucht - Erhaltung gefährdeter Rassen
Tag des Altwürttemberger Pferdes – mit Bestandsschau 12. Oktober 2024
Am 12. Oktober 2024 findet im Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen-Marbach der Tag des Altwürttemberger Pferdes im Rahmen einer großen Bestandsschau statt.
Eine Bestandsschau wird in der Regel alle zehn Jahre durchgeführt und ist ein sehr wichtiger sowie notwendiger Bestandteil der Validierung einer Erhaltungszucht. Im Rahmen dessen sollen möglichst viele Altwürttemberger Pferde mit der "linearen Beschreibung" und einer erweiterten Vermessung erfasst werden, um weitere Zuchtmaßnahmen einzuleiten.
Das Altwürttemberger Pferd
Das Altwürttemberger Pferd ist ein lebendiges Kulturgut. Gemeinsam mit den Züchtern bemühen sich der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, der Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes und das Haupt- und Landgestüt Marbach um den Erhalt dieser bedrohten Pferderasse. Bis in die Nachkriegszeit hinein waren die landläufig "Herr und Bauer" genannten Pferde sehr begehrt. Der zunehmende Einsatz der Technik in der Landwirtschaft und die Umzüchtung zum modernen Sportpferd verdrängten das ursprüngliche Württemberger Warmblut fast vollständig. Aus diesem Grund gründeten Züchter 1988 den Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes und bauten mit wenigen verbliebenen Zuchtpferden ein systematisches Erhaltungsprogramm auf. Seit dem Jahr 2013 ist das Zuchtbuch geschlossen.
Vorrangiges Zuchtziel
Vorrangiges Zuchtziel ist die Erhaltung der noch vorhandenen Altwürttemberger-Gene und deren Konzentration, um einen möglichst hohen und einheitlichen Genanteil zu erreichen. Seit 2015 stiegen die Bedeckungszahlen wieder an, was insbesondere auf das geförderte Zuchtprogramm "Gezielte Paarung" zurückzuführen ist. Unterstützung erhielt die Rasse zudem von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) durch die Proklamation als "Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2018". 56 Stuten sind derzeit in das Zuchtbuch eingetragen. In der Decksaison 2024 stehen den Züchtern insgesamt acht Hengste zur Verfügung. Wie bereits im letzten Jahr wird ein Hengst über Frischsamen angeboten. Zudem bieten biotechnologische Verfahren Unterstützung beim Erhalt der biologischen Vielfalt: Tiefgefriersamen von aus der Zucht ausgeschiedenen Hengsten und Embryotransfer können helfen, wichtige Stutenlinien zu konsolidieren. Die Zuchtleitung bietet Zuchtberatung an, um im Erhaltungszuchtprogramm Inzucht zu vermeiden, die Population zu konsolidieren und für die Züchter individuelle Zuchtfortschritte zu erreichen.
Kontakt
Homepage: www.altwuerttemberger.de; Stellvertretender Vorsitzender: Hansjörg Diez (Weilheim), Telefon 07023 3264; Rassebeiratsmitglied: Meinrad Maurer (Fronreute), Telefon 0176 96649256.
Für die Ausrichtung und Durchführung dieser Veranstaltung werden noch Spender und Sponsoren gesucht. Jede Unterstützung zählt, um diese wertvolle Rasse zu erhalten.