Pferdehaltung
Erster Nachweis eines weiblichen Wolfs in Baden-Württemberg
Im Münstertal im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wurden am 6. und 9. Januar 2023 insgesamt sieben Ziegen tot aufgefunden. Genetische Untersuchungen weisen nun einen weiblichen Wolf als Angreifer nach. Damit ist erstmals in Baden-Württemberg ein weiblicher Wolf, eine sogenannte Fähe, genetisch nachgewiesen worden. Das haben die Untersuchungen der Abstrichproben der getöteten Ziegen am Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik bestätigt.
Die Fähe mit der wissenschaftlichen Bezeichnung GW2407f (Haplotyp HW01) war bereits in der länderübergreifenden Datenbank am Senckenberg-Zentrum registriert. Das Wildtier ist vermutlich 2021 in Billenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) auf die Welt gekommen. Ob sich die Fähe noch im Breisgau-Hochschwarzwald aufhält oder schon weitergezogen ist, ist aktuell nicht bekannt. Das müssen weitere genetische Monitoring-Ergebnisse, beispielsweise durch Kot oder Risse, zeigen.
Derzeit leben zwei Rüden dauerhaft im Südschwarzwald
Derzeit gibt es im Südschwarzwald zwei sesshafte Rüden. Sollte die Fähe tatsächlich noch weiter in der Region sein, könnte es zu einer Paarbildung kommen. Möglich wäre dann ebenfalls, dass es bereits im Frühsommer 2023 zur Geburt von Jungtieren und somit zur ersten Rudelbildung im Südschwarzwald kommen könnte.
"Das Risiko von Übergriffen auf Nutztiere hängt weniger von der Anzahl von Wölfe in einer Region ab als vielmehr davon, wie konsequent die Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden". Dementsprechend empfiehlt das Land bei der Nutztierhaltung innerhalb der gesamten Förderregion Schwarzwald, wolfsabweisende Schutzzäune zu installieren – ganz unabhängig davon, ob es zu einer Rudelbildung kommt oder nicht.
Das Münstertal liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald
Die Gemeinde Münstertal liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald, in dem sich derzeit drei Wölfe dauerhaft niedergelassen haben. Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region sind über den Sachverhalt informiert.
Eventuelle Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollten umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gemeldet werden: info@wildtiermonitoring.de oder Telefon 0761 4018-274.
Newsletter der Landesregierung vom 31.01.2023