Schwarzwälder Kaltblut - Erhalt der genetischen Vielfalt

Erhalt der Farbvielfalt


Die Erhaltung der genetischen Vielfalt ist für die Zuchtverbände eine herausfordernde und wichtige Aufgabe besonders bei den gefährdeten Rassen. Im deutschen Tierzuchtgesetz ist sie als wichtiges Ziel und Aufgabe definiert. Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg widmet sich in seinem Erhaltungszuchtprogramm für das Schwarzwälder Kaltblut unterstützt vom Haupt- und Landgestüt Marbach gleich zweifach dieser Aufgabe.

Erhalt der Farbvielfalt

Neben der im Zuchtziel aufgeführten Hauptfarbe Fuchs bis Dunkelfuchs – helles Langhaar ist erwünscht – sollen auch die Farben Braun, Rappe und Schimmel als Kulturgut und für die genetische Vielfalt erhalten werden. Zur Erhaltung der Schimmelfarbe wurde in den Jahren 2018 bis 2020 Embryotransfer bei der einzigen noch lebenden Schimmelstute erfolgreich genutzt. Der bereits vor 20 Jahren begonnene Zuchtversuch zur Erhaltung der braunen Farbe wurde mit der Körung des braunen Schwarzwälders Landuin und der neu eingerichteten Hengstlinie L abgeschlossen. Um sinnvolle Maßnahmen zur Erhaltung insbesondere der Rappfarbe einzuleiten und umzusetzen, war die Untersuchung der Häufigkeit der Rappallele (aa) im Rahmen einer Populationsstudie in der aktiven Population bei Hengsten und Stuten des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg sinnvoll. Dies wurde in den Jahren 2017 und 2018 vom Pferdezuchtverband in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität Berlin mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins des Haupt- und Landgestüts Marbach in einer Populationsstudie untersucht.

Die aktive Zuchtpopulation des Schwarzwälder Kaltbluts im Pferdezuchtverband Baden-Württemberg besteht zu ca. 98 % aus Füchsen (ee). Schwarzallelträger (E), die zu Braunen und Rappen führen, gibt es nur sehr wenige.  

Zur Erhaltung der Rappfarbe stehen den Züchtern 2024 mittlerweile die zwei Rapphengste Ramos v. Revisor (Eeaa) und dessen Sohn Rabenstein v. Ramos (Eeaa) zur Verfügung. Die beiden Braunen R+V Rasputin (EeAa) v. Rotenberg und Landuin v. Lasse (EeAA) unterstützen die Erhaltung der braunen Farbe. R+V Rasputin kann in der Anpaarung mit Fuchsstuten (aaee, Aaee) und braunen Stuten (EeAa) neben Füchsen und Braunen auch Rappen hervorbringen.  

Für eine genauere Vorhersage der möglichen Fohlenfarbe sind Fuchsstuten auf das Rappallel (aa) und das Braunallel (AA) zu typisieren. 

Bei Fragen zur Farbvererbung und zur Anpaarungsplanung steht die Zuchtleitung den Züchtern beratend zur Seite.

Pferdezuchtverband Baden-Württemberg



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