Kommt das West-Nil-Virus zu uns?


Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) sind in Deutschland Anfang September 2018 erstmalig aufgetreten. Seither ist das Virus regelmäßig bei Vögeln und Pferden nachgewiesen worden.

Zielwirte des WNV sind Vögel. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. Neben Vögeln können auch andere Tierarten und der Mensch durch Mückenstiche infiziert werden. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts ist davon auszugehen, dass das WNV erfolgreich in einheimischen Stechmücken in Deutschland überwintert.

Nach Angaben der Reiterlichen Vereinigung verläuft beim Pferd die Infektion mit dem WNV in den meisten Fällen entweder ohne klinische Symptome oder in Form einer fieberhaften Allgemeinerkrankung. Bei ungefähr acht Prozent der infizierten Pferde kommt es jedoch zu neurologischen Ausfallerscheinungen in Form von Bewegungsstörungen, Stolpern, Ataxie, Lähmungen der Hinterhand, Mattigkeit, Lethargie sowie Schluck- und Sehstörungen.

Bei einem Teil der Pferde, die klinische Symptome zeigen, kann die Erkrankung tödlich verlaufen oder es können neurologische Schäden bleiben.

Infektionen mit dem WNV sind in Deutschland anzeigepflichtig.

Im Jahr 2020 wurde das Virus bei 22 Pferden und 63 Vögeln nachgewiesen.

2021 gab es 17 Meldungen bei Equiden und 25 WNV Meldungen bei verschiedenen Vogelarten. Das Virus wurde überwiegend in Brandenburg, vereinzelt in Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Berlin nachgewiesen.

Im Jahr 2022 erfolgten 16 Meldungen bei Equiden und 49 Meldungen bei Vögeln in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie vereinzelt in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg (Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut).

Die Ständige Impfkommission Vet. am Friedrich-Loeffler-Institut (STIKO Vet.) empfiehlt aktuell die Impfung von Pferden in den betroffenen und angrenzenden Regionen sowie die Impfung von Pferden, die in die entsprechenden Regionen -wenn auch nur temporär- verbracht werden.

In Abhängigkeit von der weiteren Ausbreitung des West-Nil-Virus ist mittelfristig eine flächendeckende Impfung von Pferden im gesamten Bundesgebiet anzustreben (STIKO Vet.).

Laut Herstellerangaben können die Impfstoffe zur Erstimpfung bei Fohlen ab dem 5. bzw. 6. Lebensmonat eingesetzt werden. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfungen im Abstand von 3 bis 6 Wochen. Wiederholungsimpfungen sind in jährlichen Abständen durchzuführen. Die Impfstoffe reduzieren die Dauer und Schwere der klinischen Symptome einer West-Nil-Virus-Infektion (STIKO Vet.). 

Kontakt


Kompetenzzentrum PFERD Baden-Württemberg

Am Dolderbach 11
72532 Gomadingen-Marbach

+49 (0) 7385 / 96 902-15

+49 (0) 7385 / 96 902-20

info@pferde-bw.bwl.de

Informationen  zum Datenschutz und zum Einsatz von Cookies auf dieser  Seite finden Sie in unserer Datenschutzerklärung